Wir sind die Kirchgemeinde in der katholischen Tradition inmitten des UNESCO-Welterbes der Berner Altstadt.
Wir laden Sie freundlich ein zu den Gottesdiensten in der Kirche St. Peter und Paul, direkt neben
dem Rathaus Bern an der Rathausgasse 2.
Sonntag um 10.00 Uhr I Eucharistiefeier und Kirchenkaffee
Mittwoch um 18.30 Uhr I Abendmesse, manchmal mit Musik
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Was vorüber schien, beginnt.
Chrysanthemen blühn und frieren.
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Und du folgst ihr wie ein Kind.
Geh nur weiter, bleib nicht stehen.
Kehr nicht um, als sei's zuviel.
Bis ans Ende musst du gehen,
hadre nicht in den Alleen.
Ist der Weg denn schuld am Ziel?
Geh nicht wie mit fremden Füssen
und als hättst du dich verirrt.
Willst du nicht die Rosen grüssen?
Lass den Herbst nicht dafür büssen,
dass es Winter werden wird.
Auf den Wegen, in den Wiesen
leuchten, wie auf grünen Fliesen,
Bäume bunt und blumenschön.
Sind's Buketts für sanfte Riesen?
Geh nur weiter, bleib nicht stehn.
Blätter tanzen sterbensheiter
ihre letzten Menuetts.
Folge folgsam dem Begleiter.
Bleib nicht stehen. Geh nur weiter,
denn das Jahr ist dein Gesetz.
Nebel zaubern in der Lichtung
eine Welt des Ungefährs.
Raum wird Traum. Und Rausch wird Dichtung.
Folg der Zeit. Sie weiss die Richtung.
„Stirb und werde!“ nannte er's.
Erich Kästner, Der Oktober, 1955
In unseren Ferien sind wir in der Dresdner Neustadt am Denkmal für Erich Kästner (1899 in Dresden – 1974 in München) vorbeigekommen. Auf einer Mauer befindet sich eine kleine Statue, die seine kindliche Neugier über das Treiben am Albertplatz darstellen soll. Die Buchrücken eines Bücherstapels führen seine Werke auf. Dies hat mich motiviert, wieder einen Blick in sein Werk zu werfen, das ich als Kind gerne gelesen habe. Emil und die Detektive (1929), Pünktchen und Anton (1931), Das fliegende Klassenzimmer (1933) und Das doppelte Lottchen (1949) habe ich damals verschlungen. Heute entdecke ich Kästner als einen Schriftsteller, der mich mit seiner humorvollen und doch tiefsinnigen Art anspricht. So gibt das Gedicht «Der Oktober» den aktuellen Monat treffend wieder. Ich bewundere auf dem Land die Blumenfelder und nehme gerne einen Strauss nach Hause. Ich ärgere mich noch nicht über den Nebel, sondern freue mich an den dezenten Farben der Landschaft, die durch die wechselnden Schwaden zu sehen sind. Die Schöpfung, welche nun nochmals voll aufblüht, erfreut mich. Wieder einmal denke ich: Gott hat alles sehr gut geschaffen.
Ich wünsche ihnen einen frohen Oktober!
Pfarrer Christoph Schuler
Christoph Schuler
Pfarrer
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Thomas Zellmeyer
Pfarrer
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